ÖKOTOP - Büro für angewandte Landschaftsökologie

K. Mammen & U. Mammen GbR

Fledermäuse

Fehlermeldung

  • Notice: Trying to access array offset on value of type int in element_children() (Zeile 6595 von C:\inetpub\wwwrootoekotop-halle\includes\common.inc).
  • Deprecated function: implode(): Passing glue string after array is deprecated. Swap the parameters in drupal_get_feeds() (Zeile 394 von C:\inetpub\wwwrootoekotop-halle\includes\common.inc).
  • Deprecated function: The each() function is deprecated. This message will be suppressed on further calls in menu_set_active_trail() (Zeile 2405 von C:\inetpub\wwwrootoekotop-halle\includes\menu.inc).

Gefährdung

Alle in Deutschland vorkommenden Fledermausarten sind im Anhang IV der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) aufgeführt, 7 Arten außerdem im Anhang II. Daraus ergibt sich für alle Arten gleichermaßen der Status als nach § 7 Abs. 2 BNatSchG streng geschützte Arten mit allen artenschutzrechtlichen Konsequenzen. Die meisten Arten sind in der Roten Liste Deutschlands aufgeführt. Von den 20 regelmäßig in Sachsen-Anhalt vorkommenden Arten stehen mit Ausnahme der Nymphenfledermaus (die hier bei der Erstellung der Roten Liste noch nicht berücksichtigt wurde) 

Eine wesentliche Gefährdungsursache für Fledermäuse ist der Verlust von geeigneten Quartieren. Dies betrifft zum einen Gebäudequartiere, die im Sommer (Dachböden, Verschalungen, Fensterläden, Fugen, …) bzw. im Winter (Keller, Stollen, Bunker, …) von Fledermäusen genutzt werden, und entweder durch Abriss verloren gehen oder durch Sanierungsmaßnahmen ihre klimatische Eignung und meist auch die vorhandenen Hangplätze und Einflugsöffnungen verlieren. Auch Baumquartiere wie Höhlen und Spalten gehen häufig durch Einschlag im Zuge der Verkehrssicherung oder Holzgewinnung verloren. Ein weiterer Aspekt sind Störungen in den Quartieren, die im Sommer das Verlassen der Wochenstube zur Folge haben können und im Winter einen unnötigen Energieverlust verursachen, der für die Tiere tödlich sein.

Der zweite Ursachenkomplex umfasst den Verlust von Jagdhabitaten, d.h. reich strukturierten Landschaftsbereichen mit hohem Insektenangebot, sowie von Verbundstrukturen, an denen sich Fledermäuse beim Flug orientieren können. Für strukturgebunden fliegende Fledermausarten kann das den Verlust einer Flugroute bedeuten, so dass bestimmte Jagdgebiete nicht mehr aufgesucht werden.

Ökologie

Fledermäuse sind in der Regel nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie im Quartier, wobei zum Energiesparen die Körpertemperatur meist abgesenkt wird. Fledermäuse sind sehr sozial und leben die meiste Zeit des Jahres in Gruppen zusammen. Im Quartier hängen sie oft in engem Körperkontakt zueinander, was außerdem sehr energiesparend für jedes einzelne Tier ist.

Hauptfortbewegungsart ist das Fliegen, wobei alle Arten auch gut klettern können und sich teils auch auf dem Boden recht flink fortbewegen. Ein Echoortungssystem ermöglicht es Fledermäusen, sich im Dunkeln zu orientieren und Insekten zu jagen. Dabei stoßen sie Ultraschallwellen aus, die von Objekten als Reflexionen zurückgeworfen werden. Durch die Zeitunterschiede der Echos können Abstände zu Objekten sowie Geschwindigkeit und Richtung sich bewegender Beutetiere erfasst werden. Die ausgestoßenen Ultraschall-Rufe werden in Länge, Lautstärke und Frequenz ständig etwas an das durchflogene Gelände angepasst, um eine optimale Ortung zu erzielen und möglichst wenig störende Echos zu erhalten.

Alle heimischen Fledermausarten ernähren sich von Insekten bzw. Spinnen, die entweder im Flug im freien Luftraum erbeutet, von Blättern abgesammelt, dicht an der Vegetation erjagt oder vom Boden aufgelesen werden. Fledermäuse können ein relativ hohes Alter (nachgewiesen sind über 20 Jahre) erreichen.

Fortpflanzung

Die Paarung findet im Herbst in den Balz- und Paarungsquartieren oder auch erst im Winterquartier statt. Die Befruchtung der Eizelle erfolgt jedoch erst nach Beendigung des Winterschlafes, so dass die Jungtiere dann im Frühjahr bzw. Frühsommer geboren werden. Fledermäuse haben eine sehr geringe Fortpflanzungsrate und bekommen pro Jahr meist nur ein einziges Jungtier (einige wenige Arten werfen Zwillinge). Nach Beendigung des Winterschlafes, ab Ende März, wandern Fledermäuse in ihre Sommerquartiere. Die Weibchen finden sich zu Wochenstuben zusammen, in denen die Jungtiere geboren und gemeinsam aufgezogen werden.

Winter

Im Spätsommer suchen die meisten heimischen Fledermausarten nach geeigneten Winterquartieren, die ihnen für die kalten Monate ausreichend Schutz bieten. Einige Arten ziehen stattdessen auch zur Überwinterung in mildere Regionen nach Südwesteuropa. Winterquartiere müssen gleichmäßige Witterungsbedingungen bieten und vor Beutegreifern (Marder, Katzen, Eulen, …) geschützt sein Oft handelt es sich um Höhlensysteme, Stollen, Keller und Festungsanlagen. Während des Winterschlafes sinkt die Körpertemperatur der Tiere bis auf wenige Zehntel Grad über der Umgebungstemperatur (aber nicht tiefer als die Temperatur, bei der das Blut keinen Sauerstoff mehr transportieren kann). Für den Winterschlaf legen die Fledermäuse spezielle Fettvorräte an, die während des Aufwachens die notwendige Energie liefern, um wieder eine normale Körpertemperatur zu erreichen.

Leistungen | Referenzen

Seit 2010 hat sich die Artengruppe Fledermäuse zu einem weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit entwickelt. Inzwischen können wir sämtliche qualifizierten Erfassungsmethoden für Untersuchungen unterschiedlichster Größenordnung anbieten:

  • Bioakustische Erfassung mit Detektor (Echtzeit- und Zeitdehnungssysteme) und Batcorder, dabei standardmäßig digitale Rufaufzeichnung und –archivierung
  • Bioakustische Analyse von Fledermausrufen mit Batsound, BCAdmin, BatIdent, BCAnalyze
  • Bioakustische Dauererfassung sowie Gondelmonitoring nach RENEBAT-Standard
  • Netzfang, Individualmarkierung mit Armklammer, Telemetrie
  • Quartierkontrollen (Sommer- und Winterquartiere, natürliche Quartiere, Gebäude, Brücken, Durchlässe, Kastenquartiere…) - visuell, mit Spezialoptik / Videoendoskop / IR-Thermografie
  • Ausflugskontrolle, Ausflugszählung, Überwachung von Ausflugsöffnungen – visuell / mit Spezialoptik / IR-Thermografie / IR-Videoerfassung / Nachtsichtgerät / Lichtschranke
  • Untersuchung von Baumhöhlen mittels Spiegel, Videoendoskop und Mulmbeprobung, Fällbegleitung
  • Berücksichtigung des Artenschutzes bei Gebäudesanierung und -abriss: Quartierkontrolle, artenschutzfachliche Baubegleitung, ggf. Abrissbegleitung, Planung und Umsetzung von Ersatzmaßnahmen, Kontrolle des Maßnahmeerfolges
  • Funktionskontrolle von baulichen Maßnahmen, Bauwerken, Ersatzquartieren
  • Qualifizierte standardisierte Totfundsuche

Sachkundenachweise und Berechtigungsscheine (P – mit Prüfung):

  • Fledermausmarkierung (P)
  • Geprüfter Fledermausberater (P)
  • Mulmanalyse
  • Rufanalyse
  • Führung von Hubarbeitsbühnen (P)
  • Ständige Weiterbildung auf Tagungen und Fledermauscamps
  • ehrenamtliche Tätigkeiten im Fledermausschutz

Drucken     zurücknach oben